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Pferdefleischerei Gumprecht „Er ist ein echter Wiener und die Seele vom ganzen Markt“

Stammkundin Margit kommt aus dem Loben gar nicht mehr heraus. Seit 15 Jahren kommt sie einmal in der Woche extra vom anderen Ende von Wien auf ein Pferdeleberkäs-Semmerl und einen Tratsch.

Klaus Koglbauer, Pferdefleischerei Gumprecht, 1020
pferdefleischerei gumprecht, karmelitermarkt, 2.

Klaus Koglbauer ist gemeint, er führt seit 21 Jahren die Gumprecht Filiale am Karmelitermarkt samt angeschlossenem Imbiss, und das mit Leib und Seele. „Ich liebe die Menschen – alle. Bei mir sind alle willkommen, und sie kommen auch, zum Einkaufen und zum Jausnen, vom Hofrat bis zum Rudi, der ist Straßenkehrer.“ Er grinst verschmitzt. „Sogar Schulmädchen kommen, da wundere ich mich manchmal, weil, bis auf ein paar Wurstsorten ist ja alles Pferd bei mir.“ Ich sehe mich neugierig um. Ein blitzsaubere Vitrine mit Spezialitäten, die gschmackig und eigentlich nach Rind aussehen. Pferdefleisch ist extrem cholesterinarm, gesund und schmeckt gut, so sind alle seine Kunden überzeugt.

Pastrami bei Gumprecht, Karmelitermarkt, 1020
Spezialitäten bei Gumprecht, Karmelitermarkt, 1020

Ein honoriger Herr kommt aus Klosterneuburg, um etwas von der berühmten Pastrami zu kaufen. „Eine Kindheitserinnerung“, lächelt er, „ich kaufe immer ein bisschen mehr, und dann teile ich … manchmal. Nicht immer.“ Ich koste von der Pastrami und bin begeistert. Würzig, saftig, zerfällt auf der Zunge.„Die Pferde in unserer Zucht haben es gut bei uns, und nur einmal pro Woche wird geschlachtet, wenn das Fleisch aufgebraucht ist, müssen die Kunden eben warten. Wir schlachten nicht extra.“ Und Gumprecht beliefert keinen Lebensmittelgroßhändler. Da hätte es gute Angebote gegeben, doch die Konsequenz hätte Massenhaltung und Massenproduktion bedeutet, und das kam und kommt nicht in Frage.

Leberkäsesemmel to go bei Gumprecht, 1020

Die Akzeptanz im Viertel ist super, so Koglbauer.

Nur ganz, ganz am Anfang hat jemand etwas von wegen Pferdemörder auf den Gehsteig geschrieben. Vor 21 Jahren. Ein einziges Mal. Jetzt scherzen höchstens einmal die Stammkunden "Beauuuutyyy!" Alles lacht.

Eine duftende Leberkäsesemmel nehme ich mir für später mit. Damit sie nicht auskühlt, packt sie mir Klaus Koglbauer fest ein – in Zeitungspapier. „Wie früher. Ist gut für die Umwelt.“

Klaus Koglbauer, Pferdefleischer, 1020

Kontakt: Karmelitermarkt 41, 1020 Wien 01-212 47 57 Mo, Di, Do, Fr.: 07:00 - 18:00

Mi und Sa.: 07:00 - 13:00

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