Maria Beyrl und Esther Peischl | m°e in wien: “Nicht nur unverwechselbar, sondern auch nachhaltig.“
„Hallo, die Mama kommt gleich!“ wer mich da begrüßt, ist Frida, wie ich gleich erfahre. Frida ist 6 und sehr cool angezogen.
Der schlichte Laden in der großen Sperlgasse überrascht. Soweit das Auge blickt, handgefertigte Kinderkleidung, die allerdings ohne das übliche hellblau/rosa Schema und SuperheldInnenprints auskommt.
Warum „mein Wien“? „Nicht mein, sondern m°e in … „ Warum m°e? „Ganz einfach, M-aria und E-sther. Der Punkt kam dazu, weil er der Anfang von allem ist.“
Angefangen hat alles vor vielen Jahren, Esther Peischl stammt aus einer Schneiderfamilie, hat schon in ihrer Kindheit Puppenkleider genäht. Später, mit dem gängigen Angebot unzufrieden, kam Kleidung für ihre Tochter dazu. Als sie Jahre nach der Modeschule im Grätzel die nähende Politologin Maria Beyrl kennen lernte, haben sie sich den Traum eines eigenen Labels erfüllt. Aus Liebhaberei wurde ein Fulltimejob, manchmal mehr als fulltime. Den Mut dazu haben sie dennoch nie bereut.
Wir haben dieselben Werte. Und denselben Geschmack.“ Die Entwürfe sind schlicht, die Stoffe öko, den Siebdruck für etwaige Muster machen sie selbst. Die Töne – weiß, grau, schwarz und ab und zu etwas Farbe, entsprechen dem eigenen Geschmack.
Das m°e in Wien ist ein Familienprojekt im erweiterten Sinne: Esther und Maria entwerfen gemeinsam, fertigen Prototypen, ihre insgesamt vier Kinder stehen bei den Shootings gerne Modell. „Die Kinder sind mit dem aufgewachsen. Sie haben immer Selbstgenähtes getragen, finden es auch cool, etwas anzuhaben, was nicht jeder hat.“ Die Stücke sind aus hautfreundlichen Materialien und werden alle in Wien und Niederösterreich handgenäht. Maria Beyrl und Esther Peischl legen auf Nachhaltigkeit und Qualität höchsten Wert.
m°e in wien Kleidung ist nicht nur unverwechselbar, sondern auch bequem, Wir schneidern grundsätzlich etwas oversized, so wachsen die Stücke mit den Kindern mit und man muss nicht bei jedem Wachstumsschub einkaufen gehen. Und unisex sind sie auch. Hauptsache, es gefällt den Kindern und ist bequem.“
Gefällt es denn den Eltern auch, die sind es doch meistens, die ihrem Nachwuchs je nachdem eher Rüschen oder eher Dinosweater aussuchen.
Esther lacht, „stimmt, die Kinder sind eher für etwas Cooles, Reduziertes zu haben, als die Eltern, aber eben nicht nur. Wir bereiten gerade eine m°e Kollektion vor, die es auch in Erwachsenengrößen gibt, ab sofort können ganze Familien m°e Style tragen.“
Jährlich bringen die Unternehmerinnen 2 Kollektionen heraus, erzielen bereits erste, internationale Erfolge auf Messen wie der Playtime in Paris oder in Italien.
Wie ihre Mode in Wien angenommen wird? „Immer mehr, m°e passt in die Zeit,“ ist Maria Beyrl überzeugt, „es geschieht gerade ein Umdenken, es ist den Leuten immer wichtiger, zu wissen, wer näht es, wo kommt es her. Dass das preislich nicht mit den großen Modeketten mitkann, ist klar, dafür ist m°e nicht nur unique, sondern auch nachhaltig.“
Ich linse auf ein Preisschild, und finde es sehr fair kalkuliert. Ab ca 30 Euro kann man ein außergewöhnliches Öko-Kleidungsstück mit nach Hause nehmen.
Ihr Zukunftstraum? Da sind sich beide einig: „Bleiben, was wir sind, das ist Herausforderung genug.“ Die kleine Frida hat die ganze Zeit über mit Leiberln gespielt und eine Kleiderpuppe angezogen. Die m°e Nachfolge scheint gesichert …
Kontakt:
Große Sperlgasse 10, 1020 (und neue Filiale Lindengasse 25, 1070) Offen Di – Fr: 10:00 – 16:00, Sa: 10:00 – 13:00 Mail: info@me-in-wien.at Website: me-in-wien.at