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Lea Kranich & Günter Becker / Im Zweiten: "SO soll es sein!"

Auf Instagram und Facebook ist mir der Frisiersalon Im Zweiten durch überzeugende vorher-nachher Fotostrecken aufgefallen. Neugierig und ziemlich zerzaust treffe ich also an einem windigen Tag Ecke Haidgasse/Rotenkreuzgasse ein.

Ein erster Blick durch die hohen Fenster in den sonnendurchfluteten Raum: oh, eine Galerie – nein, eine Bar! Mit einem gemütlichen Wartebereich mit Vintage Möbeln und – aha! – einem laaangen Frisiertisch in der Mitte.

Vom ersten Augenblick an wird gescherzt und gelacht. Die Atmosphäre ist locker, man wird charmant auf den Arm genommen, der Raum platzt entspannt vor guter Laune.

Das hier ist definitiv mehr als ein Ort, um sich bloß die Haare schneiden zu lassen, obwohl das hier auf besonderem Niveau möglich ist. Das bestätigt mir Stammkunde Markus, der gerade Platz genommen hat. Er ist aus der Haarkosmetikbranche, kennt viele Frisiersalons, lässt sich aber nur hier schneiden. Markus ist vor mir dran, so habe ich die Gelegenheit, noch ein wenig zu plaudern.

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Die Inhaber Lea und Günter haben einander bei der Arbeit kennen gelernt. „Wir haben zuerst gewusst, dass wir miteinander arbeiten können, bevor wir herausgefunden haben, dass wir auch miteinander leben können“, Günter lächelt breit. Inzwischen sind die beiden verheiratet und leben eine gemeinsame Vision. Ein gemeinsamer Salon, der nicht herkömmlich, sondern auch Kommunikationszentrum und Platz für junge Kunst sein sollte, war der gemeinsame Traum.

Vor 2 Jahren ging er dann in Erfüllung. „Das Grätzel ist einfach super. Es ist luftig hier, die Straßen sind nicht so eng, dann das Grün – und die Nachbarn! Unser Mittagessen bringt der Chef von La Massa persönlich rüber, am Abend bringen wir dann die leeren Teller zurück“, lacht Lea.

Abgesehen von interessanten Grafiken junger Künstler gibt es noch einiges zu sehen. Ich entdecke eine Sammlung von Vintage Haarutensilien, Rasierer, Föns. „Die haben wir, unabhängig voneinander, seit Jahrzehnten gesammelt, da haben wir einander noch gar nicht gekannt.“, erzählt Günter. Die beiden ergänzen einander wunderbar, Lea ist eher für die Old Scholl Schnitte zuständig und hat sich auf Farbe spezialisiert. Günter arbeitet Freihand und kann Balayage wie kein Zweiter.

Inzwischen ist Markus fast fertig, er vertraut Günter völlig, gibt keine Anweisungen, wie es werden soll, ich sehe ihn unter der Maske lächeln.

Im gemütlichen Loungebereich darf man die Maske abnehmen und wird auf Erfrischungsgetränke oder auch einmal auf einen Rum eingeladen, der 25 Jahre im Holzfass war.

Stammkunden wissen, wo der Kühlschrank ist. Ein Bierchen darf man sich selbst nehmen, vom alten Rum schenkt Günter ein. „So soll es sein“, freut er sich,“ es ist ein Ort zum Wohlfühlen geworden. Am langen Tisch fängt irgendwann jeder mit jedem zu reden an, genau davon haben wir geträumt.“

Dass sich die Kundinnen und Kunden wohlfühlen, bekommt man schnell mit. Einmal hat eine 4-jährige Stammkundin Günter einen Lolli geschenkt, ihr bedauernder Kommentar: „Ich habe einen Lolli für Dich, aber ich weiß, Du bist verheiratet!“ Eine andere, 94-jährige, strickt ihm mit Hingabe Socken mit Totenköpfen drauf. „Das sind Freundschaften, die entstehen. Auch, weil wir ehrlich sind, und Färben auch schon einmal abgelehnt haben, wenn das Haar schon zu strapaziert war. Ein Herr lässt sich bei mir die Augenbrauen zupfen, weil er bei uns auch einmal eine Träne verdrücken kann, so etwas berührt uns schon sehr.“

Jetzt bin ich dran. „Haar haben ein Eigenleben, das muss man akzeptieren. Nicht jedem passt der neueste Trend – der New Mullet. Vokuhila hat man früher gesagt.“ Günter arbeitet kozentriert.

Beide sind glücklich und dankbar, hier im Viertel gelandet zu sein, sie lieben vor allem die „Fressmeile“ – so hat die Frankfurterin Lea aus einem geplanten Jahr in Wien schon 13 gemacht.

Während Günter meine Haare in Ordnung bringt, darf ich einen Fön aus den 40ern heben. Sauschwer. „Stühle zu vermieten“ steht auf einem Plakat. Die beiden praktizieren hier das Shop-im-Shop System, wem ein eigener Salon zu teuer oder umständlich ist, kann sich hier stundenweise einmieten.

Kurz darauf muss ich (leider!) weiter, ich sehe wieder aus wie ein Mensch, und habe zwei sehr fröhliche Menschen kennen gelernt …

Aktion: 20% Rabatt für alle NeukundInnen!

Kontaktdaten: Im Zweiten, Haidgasse 10

Di - Fr: 10 - 19 h

Sa: 9 - 15 h

Alle Kontaktinfos: imzweiten.co.at

Instagram: @im_zweiten

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