UA-113337001-2 Franz Fasching | Blumen Fasching: „Bei Maiglöckchen werde ich schwach!
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Franz Fasching | Blumen Fasching: „Bei Maiglöckchen werde ich schwach!“

Je kälter es wird, desto mehr zieht es mich auf die Wiener Märkte, um mir ein bisschen Erinnerung an den Sommer zu besorgen. Heute öffne ich die Tür zu Blumen Fasching und blühe auf. Franz Fasching steht in seinem Meer aus Blumen und lächelt.


Am liebsten bietet er heimische Blumen an, nur manches holt er persönlich aus Holland. „Der riesige Blumenmarkt in Aalsmeer, ein Traum! Nur Pflanzen, soweit man schauen kann, und dieser Duft!“ Wenn es um Pflanze geht, kommt Herr Fasching in´s Schwärmen. Dabei kam er erst auf romantischen Umwegen zu seinem Traumberuf. Die Liebe zu einer Blumenbinderin hat den einstigen Möbelverkäufer mit Blumen, Kräutern, alten und exotischen Pflanzen zusammengebracht.

Seit 35 Jahren hat Herr Fasching nun am Karmelitermarkt mit Blumen zu tun, seit 16 Jahren führt er hier seinen eigenen, blühenden Laden.

„Nelken sind out, das finde ich schade, denn sie halten lange. Dafür sind Hortensien stark im Kommen, und Sonnenblumen, die kommen nie aus der Mode. Früher haben sich meine Kunden noch mehr beraten lassen, jetzt wissen sie genau, was sie wollen, das finde ich gut.“

Trend bei Sträußen? „Früher hieß es Masse, jetzt Klasse. Lieber ein persönlicher, saisonaler Strauß, als ein protziger, mit allzu vielen Sorten. Das kann ich meinen Kunden im Vergleich zum Lebensmittelgroßhandel, wo es ja auch Blumen gibt, bieten, individuelle Unikate aus Blumen.“

Seine Kunden aus der Nachbarschaft sind treu, auch in schwierigen Zeiten. Wenn Rosch ha-Schana, das jüdische Neujahrsfest bevorsteht, werden Blumen über Blumen vorbestellt, und jeden Shabbat gibt es Sträuße für die Damen des Hauses.

Aber Trends hin, Traditionen her, Blumen drücken für Herrn Fasching vor allem Wertschätzung aus. „Ich verschenke immer die Lieblingsblumen des beschenkten Menschen. Meine Mutter zum Beispiel, liebt Lilien. Ich finde ja, sie riechen zu stark. Und bringe ihr doch jedes Mal wieder Lilien mit.

Seine Nähe zu Pflanzen macht ihn auch nachdenklich. „Man merkt den Klimawandel inzwischen stark – jetzt kannst Du das ganze Jahr über Oleander draußen haben, eine Wirtin am Markt hat sogar Palmen im Freien stehen!“ Nichtsdestotrotz ist Herr Fasching Optimist geblieben und freut sich jedes Jahr auf den Frühling: „Da wachsen meine Lieblingsblumen, die Maiglöckchen, die duften so herrlich.“

Ein Profi-Tipp bei der Topfpflanzenwahl? „Auf die Lichtverhältnisse achten, aber auch darauf, wie viel Sauerstoff eine Pflanze produziert. Wie die Zimmerlinde, die ist die perfekte Schlafzimmerpflanze. Die ist aber sooo schirch, dass ich sie nicht in meinem Geschäft stehen haben kann. Die verschreckt mir die Kunden.“

Mit dem Karmelitermarkt fühlt er sich so verbunden, dass es sogar, wenn er frei hat, hierher einkaufen kommt.“Mehr als mein halbes Leben bin ich jetzt da und kenne und mag alle, wo sollte ich sonst einkaufen?“

Trotzdem freut sich Herr Fasching auf seine Pension. Was er dann wohl mit der vielen Zeit anfangen wird? Rosen züchten?

„Sicher nicht“, er lacht, „dann werde ich reisen, Österreich anschauen, und wenn es wieder möglich ist, auch den Rest der Welt.“

Es ist Zeit, meinen Hortensien-Strauß nach Hause zu bringen. Was ich ihm zum Abschied wünsche? Dass das Geschäft floriert.

Kontakt:​

Karmelitermarkt, Stand 13 - 16

Offen: Mo – Fr: 7 – 18 Uhr, Sa: 7 – 13 Uhr Telefon: 01 216 30 29 E-Mail: office@blumen-fasching.at

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